Guacamole#
Guacamole ist mal wieder ein geniales Stück Software aus der Hand von Entwicklern freier Software!
Es ermöglicht den Zugriff auf einen VNC-Server (z.B. einen Linux-Desktop) auf einem Server im Internet oder im Heimnetz hinter einem DSL Anschluss mit einem normalen, aktuellen Browser ohne weitere Plugins!
Dazu läuft auf dem Server ein Proxy, der den VNC-Datenstrom in ein Guacamole-spezifisches Format umwandelt und über einen Java-Webserver (z.B. Tomcat) an einen JavaScript-Client im Browser weiterleitet. Der JavaScript-Client stellt die Oberfläche dann auf einem HTML5-Canvas-Objekt dar.
Auf der Guacamole-Webseite wird die Software in fertigen Paket für mehrere Linux-Distributionen angeboten. Ich habe Debian-Squeeze ausprobiert, in Debian-Wheezy ist die Software bereits Bestandteil der Distribution.
Soviel vorweg: Über einen DSL-Anschluss funktioniert der Zugriff auf einen Linux-Desktop mit akzeptabler Geschwindigkeit: Man kann arbeiten, aber so will man nicht den ganzen Tag arbeiten. Wenn der Server im Internet steht, ist es noch spürbar besser...
Installation#
Die Installationsanleitung auf der Seite Debian Install Instructions lässt sich problemlos anwenden, nur die Datei /etc/guacamole/user-mapping.xml muss angepasst werden: Hier wird die Zugriffsdaten auf laufende VNC-Server eingetragen und einer Username/Passwort-Kombination zugeordnet.
Ein einziges Problem hatte ich, weil ich den Tomcat mit dem AJP-Protokoll hinter einem Apache laufen lasse. Dazu ist die Option
JkOptions +FlushPackets
in der Apache-Konfiguration notwendig.
Start des VNC Servers#
Wenn man einen VNC-Server mit einem vollständigen Gnome-Desktop starten möchte, schreibt man Folgendes in die Datei ~/.vnc/xstartup:
#!/bin/sh vncconfig -iconic & gnome-session &
Nachtrag#
Heute (7. Mai 2012) wurde Version 0.6 freigegeben. Diese Version bietet erstmals neben VNC auch Unterstützung für das Microsoft-Protokoll RDP.