Linux auf Laptops #
Linux auf einem Laptop einzusetzen, ist grundsätzlich überhaupt kein Problem. Im Grunde genommen ist ein Laptop ein Computer wie jeder andere. Dennoch gibt es einige Aspekte, die zu beachten sind, wenn man die Möglichkeiten seines Laptops optimal ausnutzen will. Dabei handelt es sich im Prinzip um vier Themenkomplexe:
- Besondere Hardware
- InfrarotSchnittstelle - Kommunikation mit Handy, PDA oder auch einem Desktop-Rechner
- BlueTooth - drahtlose Verbindung von Peripherie mit dem blauen Zahn
- MitDemHandyInsInternet - Einwahl ins Internet oder ins heimische System von unterwegs
- LCD-Display (siehe XFreeKonfiguration) - besondere Bildschirm-Einstellungen
- Mobiler Einsatz
- LaptopNetzwerkAutokonfiguration - Heute in diesem, morgen in jemen Netz
- VirtualPrivateNetwork - Von überall her ins heimische Netz einklinken
- Power-Management
- APM/ACPI
- Energiesparende Konfiguration
- Speicher sparen
- Rechenzeit sparen
- Peripheriegeräte so wenig wie möglich benutzen
Links #
Zu diesem Thema gibt es bereits eine Menge Artikel und HOWTOs, die auch teilweise sehr hilfreich sind. Dennoch habe ich unten noch einige eigene Anmerkungen gesammelt. Zuerst empfehle ich folgende Links:
- http://tuxmobil.org/Mobile-Guide.db/Mobile-Guide.html - Linux-Mobile-Guide fuer Laptops, PDAs, Handies und Wearables
- http://tuxmobil.org/ - TuxMobil
- http://www.tldp.org/HOWTO/mini/Battery-Powered - Battery-Powered-HOWTO (zu empfehlen)
- http://resolute.ucsd.edu/~diwaker/articles/linux-dell-8600.html - Seite zum Dell Inspiron (Centrino) mit einigen guten Tips
- http://www.pl-berichte.de/t_system/hd-laptop-shutdown.html - deutscher Artikel, insbes. über den Kernel-Parameter laptopmode
Fujitsu Liteline #
Wer spezielle Fragen zu Linux auf einem einem Liteline Notebook (hergestellt von Fujitsu vor der Fusion mit Siemens), kann ThomasBayen fragen. Die meisten Funktionen liefen "out of the box". Eigentlich alle hier im Wiki bisher dokumentierten Tips, die Notebooks betreffen, wurden auch auf diesem Notebook angewandt. Auf Anfrage gibts auch Tips zum Firmware-Update (ggf. noetig fuer ACPI).
Sehr hilfreich ist auch http://www.rvs.uni-bielefeld.de/~heiko/linux/fujitsu_notebook.html (bzw. FujitsuLiteLine) sowie die Firma Mitac, die das Ding in Wirklichkeit gebaut hat.
IBM Thinkpad #
Seit neuestem hat ThomasBayen auch einen IBM Thinkpad R40 vollständig unter Linux laufen. Das Ding kann ich empfehlen. Insbesondere der Pentium M-Prozessor sorgt für eine Akkulaufzeit von lockeren 4-6 Stunden. Dabei sind insbesondere die folgenden Dinge interessant und von mir zufriedenstellend installiert worden: InfrarotSchnittstelle (IrDa), WirelessLAN (insbesondere CentrinoWLAN), UsbStick und ACPIunterLinux.
Links zum Thema "Linux auf Thinkpad" sind:
- http://www.sebastiandierksmeier.de/thinkpad/index.de.html
- http://www.4saad.com/WhatsNew/Fresh_XP_Install/index.htm
- http://www.thinkpad-forum.de/thinkpad-software/board15-linux/
Sony VAIO #
In 2008 wurde obiges Thinkpad bei ThomasBayen nun durch ein Sony VAIO VGN-FW11L ersetzt. Auch dieses läuft, wie inzwischen üblich, auf den ersten Blick relativ problemlos unter Linux. Sogar die Webcam läuft scheinbar anstandslos.
Allerdings gab es natürlich auch einige Devices, die für Verwirrung sorgten:
- Die IntelWirelessWifiLink5100 WLAN-Karte wird vom Linux Kernel 2.6.26 noch nicht unterstützt, läuft mit selbstkompilierten Treibern jedoch inzwischen gut.
- Die Bildschirmhelligkeit kann ich nicht einstellen (schlecht für den Akkuverbrauch).
- Ich habe einiges über SoftwareSuspend gelernt. Der Sony benötigt den Suspend-Befehl <code>s2ram -f -p -m</code>.
- Auf der Seite Udev habe ich im Beispiel gezeigt, wie man den Wireless-Schalter am Gerät abfragt und sein WLAN entsprechend hoch- und ruterfährt.
- Einige der Sondertasten haben eigene keycodes. Diese habe ich mit folgender .Xmodmap-Datei eingerichtet, damit die Lautstärkeeinstellung funktionierte:
keycode 160 = XF86AudioMute keycode 174 = XF86AudioLowerVolume keycode 176 = XF86AudioRaiseVolume keycode 164 = XF86AudioStop keycode 162 = XF86AudioPlay keycode 144 = XF86AudioPrev keycode 153 = XF86AudioNext
- Das Sony enthält eine Radeon HD 3400 Grafikkarte
- Ich bleibe dran und berichte weiter...
Powermanagement #
Bei der Auswahl bzw. Erstellung des Kernels muss darauf geachtet werden, dass entweder die APM- oder ACPI-Module zur Verfügung stehen. Neben den Modulen muss noch ein User-Space-Daemon installiert werden, der im Debian-Paket apmd bzw. acpid zu finden ist. APM ist die ältere Variante und durch die lange Entwicklungszeit unter Linux relativ ausgereift. ACPI ist vom Grundprinzip her wesentlich mächtiger, aber einige Dinge sind noch nicht implementiert. So habe ich z.B. keinen Befehl finden können, um den Rechner in den sleep- oder suspend-mode zu versetzen. :-(
Ein HOWTO zu ACPI unter Kernel 2.4.20 gibts unter http://xtrinsic.com/geek/articles/acpi.phtml
Energiesparende Konfiguration #
Der Ganze Witz beim Batteriebetrieb ist, nicht nur den Zugriff auf Geräte wie CD, Festplatte, IrDA, atc. zu unterbinden, sondern auch bei Programmen möglichst viele Ressourcen zu sparen. Zum einen verbrauchen Programme, die Rechenzeit verbraten, viel Energie. Zum anderen ist auch Speicher sehr wichtig, da bei erhöhtem Speicherverbrauch auch mehr Speicher auf die Swap-Partition ausgelagert wird und jeder Festplattenzugriff natürlich wieder Energie verbraucht. Also gibt es ein paar interessante Tips zum Thema:
tmpfs #
tmpfs ist ein Filesystem, das komplett im Hauptspeicher gehalten wird. Dieses kann irgendwo gemountet werden wie eine Festplattenpartition, ist jedoch beim Ausschalten des Rechners wg. Wird ein solches Filesystem nach /tmp gemountet, so schreiben alle Programme, die /tmp benutzen, nicht mehr auf die Platte. Damit kann diese ggf. öfter und länger ausgeschaltet werden.
noflushd #
Dieser Daemon schaltet die Festplatte nach einer bestimmten unbenutzten Zeit aus. Er wird in /etc/defaults/noflushd konfiguriert. Dort kann man eine Zeit in Minuten angeben, nach der die Platte ausgeschaltet wird.
noatime #
Viele wissen gar nicht, dass das ext2-Filesystem nicht nur die letzte Änderungszeit einer Datei speichert, sondern auch die letzte Zugriffzeit. Anzeigen kann man das z.B. mit ls -lu. Trotzdem kann man sagen, dass diese Eigenschaft in den meisten Linux-Systemen nie benutzt wird und ziemlich sinnfrei ist. Vor allem entsteht ein Problem, wenn man zwischendurch mal die Platte ausschaltet, wie wir das tun wollen:
Oft ist es nämlich so, daß Daten irgendwann komplett in den Puffern des Dateisystems stehen und deshalb gar nicht mehr von der Platte gelesen werden müssen. An sich ist das eine klasse Sache, wenn ext2 jetzt nicht jedesmal die Zugriffszeit in die Dateien schreiben würde. Damit wird die Platte dann jedesmal wieder eingeschaltet... :-(
Ändern kann man das, indem man die Partition mit der Option noatime mountet. Das notiert man am besten fest in der fstab und fertig!
hdparm #
Mit hdparm kann man bestimmte Festplattenparameter einstellen, so z.B. auch die Zeit, nach der die Platte sich abschaltet. Im Prinzip ist das die gleiche Funktion wie beim noflushd, allerdings direkt über die Firmware der Platte gesteuert. Damit ist hdparm speichersparender, weil nach der Einstellung kein Daemon mehr läuft, während noflushd leistungsfähiger ist, wenn man daran herumbasteln will, um z.B. noch bestimmte Systemzustände abzufragen, bevor man die Platte herunterfährt.
logger #
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Starten mit verschiedenen Konfigurationen #
Es gibt einige Tips hier, die nie schaden, und andere, die man lieber nur umsetzt, wenn man wirklich muss. Da ein Laptop allerdings manchmal am Netz hängt und dann ruhig etwas mit Energie aasen kann und manchmal von Batterie läuft und sparen muss, wäre es schön, wenn man hier jeweils unterschiedliche Konfigurationen für den Rechner laden könnte.
Zum Glück gibt es bereits ein allgemein bekanntes, aber selten wirklich benutztes System, um unterschiedliche Konfigurationen zu laden: Die verschiedenen Sys-V-Runlevel. Jetzt brauchen wir nur noch eine Methode, um den richtigen Runlevel hochzufahren und ein paar Tips, was wir in einem Batterie-Runlevel ändern.
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Services einsparen #
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