XFree86 4.0 #

Nachdem ich jetzt auf dem dritten Rechner unter Debian den Sprung von XFree 3.x auf 4.x gemacht habe, möchte ich jetzt hier einige Erfahrungen und Tips zusammenfassen, die dabei gesammelt wurden:

Installation #

Eine gute Idee ist es, folgende Pakete zu installieren:
  • task-x-window-system
  • kdebase (wer's mag)
  • kdm (graphisches Login für KDE)

Grundkonfiguration #

Die Grundkonfiguration hat seltsamerweise kein weinziges Mal so geklappt, wie sie sollte. Ganz genau kann ich auch nicht mehr sagen, woran es jedesmal gehapert hat, da ich viel zu beschäftigt war, es anders hinzubekommen und jetzt keine Lust mehr habe, mein laufendes System wieder neu zu installieren, um diese Frage zu klären.

Fest steht jedoch, daß es bei Problemen nie schaden kann, XF86Config zu starten. Es reicht normalerweise, viel weniger Angaben als früher (bei XFree 3.x) zu machen. Viele Dinge wie der Clock-Chip oder der Speicherausbau der Karte werden vom Treiber automatisch erkannt. Zumindest gilt das für den ATI-Treiber, den ich benötige.

Danach wird mit /etc/init.d/kdm restart der X-Server neu gestartet und fertig!

Die Datei /etc/X11/XF86Config-4 enthält die Konfiguration. Sie ist ein ganzes Stück übersichtlicher geworden. Insbesondere sind eine Menge hochtechnische Zahlenreihen, die z.B. Timingwerte der Videomodi betrafen, wegrationalisiert worden. Viele solcher Dinge werden nun auf Standard-Werte voreingestellt.

Dokumentation findet man allgemein mit man XF86Config oder speziell für den Treiber z.B. unter zless /usr/share/doc/xserver-xfree86/README.ATI.gz .

Probleme mit Maus und kurzfristige Hänger #

Ich hatte insbesondere auf meinem Laptop immer kurzfristige Hänger (so jeweils 30 Sekunden), wenn ich z.B. große Fenster mit der Maus verschob. So ganz wusste ich nicht, obs an der Maus oder am verschieben lag. Ich habe zuerst alle Optionen des Grafiktreibers durchprobiert, bis irgendwo was stand, daß sowas auch mit der Maus zusammenhängen könnte.

Bei mir lags an gpm. Das ist das Programm, was die Mausbedienung auch auf der Textkonsole erlaubt. Wenn Ihr im Textmodus die Maus bewegt und es bewegt sich ein Kästchen auf dem Bildschirm, läuft gpm. Den kann man entweder deinstallieren oder man muss ihn zähmen:

Ich habe zuerstmal gpmconfig gestartet und dort den Repeat-Type auf "raw" gesetzt. Dann habe ich in /etc/X11/XF86Config-4 in der Section "InputDevice", wo die Maus konfiguriert wird, als Device "dev/gpmdata" eingetragen. Jetzt läuft gpm friedlich mit XFree4.0 zusammen!

Maus mit Rad (Mousewheel) #

Manche Mäuse haben ein Mausrad, mit dem man scrollen kann. Da das eine sehr praktische und angenehme Sache ist, geht das natürlich auch unter Linux. Inzwischen sind alle wichtigen Applikationen in der Lage, das mitzumachen. Insbesondere nenne ich hier alle KDE-Programme sowie Mozilla und OpenOffice. Die Kunst ist jedoch, den richtigen Maustreiber einzustellen. Im Prinzip reichte zuerstmal folgender Eintrag in der /etc/X11/XF86-Config-4:

  Section "InputDevice"
          Identifier      "Configured Mouse"
          Driver          "mouse"
          Option          "CorePointer"
          Option          "Device"                "/dev/psaux"
          Option          "Protocol"              "ImPS/2"
          Option          "Emulate3Buttons"       "false"
          Option          "ZAxisMapping"          "4 5"
  EndSection

Das ist so aber nicht mit gpm zu kombinieren. Also stellt man in obigem Beispiel "/dev/psaux" auf "/dev/gpmdata" um und erzeugt folgende /dev/gpm.conf:

  device=/dev/psaux
  responsiveness=
  repeat_type=raw
  type=imps2
  append=""
  sample_rate=

Der Trick ist, dass man wirklich in beiden Programmen das Mausprotokoll "imps2" bzw "ImPS/2" einstellen muss (dieses Protokoll gilt zumindest für meine Maus). Jegliche automatische Erkennung funktioniert nicht. Das heisst dann natürlich auch, das man evtl. Probleme bekommt, wenn man eine andere Maus an den Rechner stöpselt. Wer das Problem besser gelöst hat, kann sich gerne hier verewigen! :-) -- ThomasBayen

Zauberei für LCD-Panels #

LCD-Panels vertragen zumeist nur eine einzige, bestimmte Anzeigefrequenz. Die genau zu treffen, war bisher quasi unmöglich, wenn man nicht genau dieses Panel im Konfigurationsprogramm auswählen konnte. Das führte dazu, daß ich vorher auf meinem Laptop eine "ausprobierte" Einstellung hatte, die zwar klappte, bei der aber oftmals einzelne Zeilen flimmerten, was in mir immer ein ungutes Gefühl hinterliess, das ich dabei war, meinen Laptop abrauchen zu lassen. :-( Wie schön wäre es doch, wenn man einfach die "natürliche" Auflösung des Panels auswählen könnte...

Das geht jetzt! Zumindest mit dem ATI-Treiber, andere konnte ich nicht probieren. In der Section "Screen", Subsection "Display" der ausgewählten Farbtiefe stehen hintereinander die verschiedenen Auflösungen. Hier schreibt man nun z.B. folgendes:

  Modes     "Native panel mode" "640x480"

Es gibt also diesen "Native panel mode", der vorher nicht definiert werden muss, sondern der von dem Treiber automatisch erzeugt wird. Den Modus "640x480" kann man natürlich weglassen oder nicht wie vorher auch. Man kann dann ggf. mit Strg-Alt-+ die Modi umschalten.

  • DualHeadDisplay - Betrieb mit zwei Monitoren
  • KdeSessions - Mehrere X-Server, die man wie virtuelle Konsolen umschalten kann.
  • Radeon - Seite zu ATI Grafikkarten
-- ThomasBayen
Tags:  X11

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