Video-Server unter Linux #
Diese Seite soll unsere Bemühungen, einen volldigitalen, Linux-basierten Videorecorder aufzubauen, dokumentieren. Da ein solches Gerät hier bisher nicht läuft, ist diese Seite nur experimentell.
erster Anlauf: DBox #
Als Startpunkt für unseren Videoserver haben wir uns zuerst vorgenommen, eine DBox einzusetzen, um so das digitale Aufnehmen und Abspielen möglich zu machen. Dies haben wir auf der Seite DBoxLinux beschrieben.
zweiter Anlauf: VDR #
Als zweite Lösung bietet sich ein VDR-System an. Hierzu benötigt man einen PC mit einer Fullfeatured DVB-Karte wie z.B. der Technotrend Karte. Die besten Infos findet man im VDR-Wiki.
Ich habe ein Debian Sarge Grundsystem installiert, dann Zugriff auf das testing-Archiv genommen und das vdr-Paket installiert. Danach habe ich mit dem Tool scan (aus dem Paket dvb-utils) eine channels.conf (im vdr-Format) erstellt und in das Konfigurationsverzeichnis nach /var/lib/vdr/ kopiert. Wer sich fragt, ob die Karte überhaupt funktioniert, sollte hierzu generell erstmal die Tools aus dvb-utils benutzen. In /etc/default/vdr sind jetzt noch einige Dinge wie der Pfad zum Videoverzeichnis einzustellen und dann kann der VDR eigentlich schon laufen.
Fernbedienung #
Um den VDR auch richtig bedienen zu können, braucht es einen Empfänger für eine Infrarot-Fernbedienung. Softwareseitig ist LIRC das Programm der Wahl. Hiermit können sämtliche möglichen Fernbedienungen abgefragt werden.
Entscheidend ist hier die Frage des Aufstellortes des Servers. Im Prinzip kann man als VDR-Server einen normalen, handelsüblichen PC nehmen. Dieser macht jedoch eine Menge Geräusch und ist damit nicht für das heimische Wohnzimmer geeignet. Die zwei Alternativen sind entweder ein leiser PC (lüfterlos mit speziellen Mainboards, langsameren Prozessoren und externem Netzteil) oder den PC woandershin zu stellen. Letzteres hat den Vorteil, daß man den PC z.B. im Keller in die Nähe des Hausverteilers stellen kann und so das Fernsehsignal im ganzen Haus verteilen kann. Allerdings entsteht nun das Problem der Fernbedienung. Im Keller nutzt der Sensor nämlich nichts, wenn man im Wohnzimmer auf die Taste haut.
Einige Links zum Thema:
- http://www.lirc.org/receivers.html - Empfänger am seriellen Port sind die Standard-Lösung. Wie lang kann so eine Leitung sein?
- http://www.heise.de/ct/03/15/184/ - Ein IR-Sensor per TCP/IP (und ggf. noch ein Access Point dazu) ist wohl die schönste Lösung, kostet aber ca. 140,-
- Empfänger am IrDA-Port sind auch möglich
Erweiterungen #
Der VDR ist sehr modular aufgebaut und so gibt es eine Unmenge an Erweiterungen. Ich habe dabei bereits folgende Erfahrungen gemacht. Genaue Beschreibungen und Links gibt es im VDR-Wiki.
noad
No-Ad ist ein Werbeblocker. Dieses Programm scannt eine Aufnahmedatei durch und setzt Schnittmarken am Start und Ende von Werbeblocks. Dabei ist es nicht perfekt, aber dennoch ziemlich brauchbar. Beim Anschauen des Films kann man dann in der Zeitanzeige (mit "Ok" anzusehen) sehen, wo Werbung ist und mit den Sprungbefehlen für Schnittmarken (Taste "7" und "9") die Werbung überspringen.
Ich habe das Executable auf einem anderen Rechner erzeugt und dann nach /usr/bin/noad kopiert. Dazu habe ich in /var/lib/vdr/reccmds.conf folgende Zeile eingefügt:
Werbung scannen: /usr/bin/noad nice --background -O -C -a -j
Das war's schon. Der scan-Vorgang dauert jeweils ein paar Minuten, in denen man aber normal mit dem VDR weiterarbeiten kann. Es gibt übrigens auch die Option, noad automatisch nach jeder Aufnahme zu starten. Dies ist auf jeden Fall sinnvoll, habe ich bisher aber noch nicht probiert.
mplayer-plugin
Hierzu vorerst nur ein paar Stichpunkte:
- aptitude install libid3tag0 libmad0 libsndfile1 mplayer-k6
- Erstellen des Plugins und kopieren nach /usr/lib/vdr/plugins/
- joe /var/lib/vdr/plugins/mplayersources.conf
- mplayer.sh und mplayer.sh.conf nach /usr/bin/ und in letzterem den Pfad zum mplayer auf /usr/bin/mplayer korrigieren
aktuellste Version #
In unserem neueren System haben wir von Anfang an das ganze System auf "Debian unstable" geupgradet. Dies ist zu empfehlen, da die VDR-Entwicklung immer noch mit grossen Schritten voranschreitet und viele Zusatz-Features aktuelle VDR-Versionen benötigen.
Danach haben wir mit
aptitude install linux-image-2.6.15-1 initramfs-tools
einen aktuellen Kernel installiert (aktuelle Technotrend-Budget-Karten benötigen KErnel 2.6.15). Nachdem wir jetzt ein sehr aktuelles Debian-Grundsystem haben, fangen wir mit den eigentlichen Paketen für die Videokarten und den VDR an:
aptitude install dvb-utils
Nun muss von http://www.linuxtv.org/download/dvb/firmware/ die passende Firmware (siehe Systemlog) heruntergeladen und nach /usr/lib/hotplug/firmware/ kopiert werden. Dann kann modprobe dvb-ttpci das Kernelmodul geladen werden (später sollte dieser Modulname in /etc/modules fest eingetragen werden). Kommen dabei eine halbe Seite Meldungen, so stimmt alles.
Nun kann man z.B. mit scan ... eine Senderliste erzeugen. Mit
aptitude install vdr
wird nun der eigentliche VDR installiert.
Links #
- http://freevo.sourceforge.net - Video Jukebox für analoges TV
- http://www.mythtv.org - MythTV Videorecorder-Programm
- http://www.cadsoft.de/vdr - Digitaler Videorecorder für DVB-Karte
- http://www.vdr-wiki.de/wiki/index.php - VDR-Wiki
- http://www.freepia.org/ - Versuche einer Komplettlösung für Epia-Mainboards
- http://www.bong.tv - VideoServer in der Cloud