Knoppix auf Festplatte #
Warum? #
Eigentlich ist es ja quatsch, eine Distribution, die extra für die CD gemacht wurde, auf eine Festplatte zu übertragen. Trotzdem gibt es zwei Gründe hierfür:
Für Anwender ist es interessant, daï¿? das Knoppix-System so schneller lï¿?uft. Auï¿?erdem sind gewisse Konfigurationen mï¿?glich. Allerdings sollte man damit sehr sparsam sein. Einer der Vorteile von Knoppix ist ja, daï¿? man ab und zu eine neue Version einfach ein- und loslegt. Wenn man diese dann wieder auf die Platte kopiert, ist die wertvolle Konfiguration natürlich weg. Zumindest im Moment... wir arbeiten daran
Partitionierung #
Ich gehe mal davon aus, dass der geneigte Leser das alleine hinbekommt. Hilfreich sind hierbei Programme wie fdisk oder cfdisk; wenn eine vorhandene Windowspartition verkleinert werden soll auch fips (siehe WindowsPartitionVerkleinern) oder parted (kann eigentlich alles). Ich selber benutze cfdisk und parted, die auch beide auf der Knoppix-CD sind. Dort findet man auch entsprechende Anleitungen.
Alle hier genannten Schritte müssen als root ausgeführt werden. Dazu wechselt man entweder mit Strg+Alt+F1 auf die Textkonsole oder startet in einem Terminal mit sudo konsole ein root-Konsolenfenster.
Wir benï¿?tigen eine einzelne Partition mit mind. 2GB Grï¿?ï¿?e. (Mehr passt nicht auf die CD.) Nach dem Verï¿?ndern der Partitionsdaten ist am besten ein reboot fï¿?llig. Auf dieser Partition muss (z.B. für hda5) mit
mke2fs /dev/hda5
ein ext2-Filesystem angelegt werden. Wenn man gerade beim Partitionieren ist, sollte man eine swap-Partition nicht vergessen.
Kopieren #
Da die vorhergehenden Schritte ja wahrscheinlich aus dem CD-Knoppix heraus gemacht wurden, kann dieses ganz einfach kopiert werden, nachdem die Partition (z.B. hda5) gemountet wird:
mount /mnt/hda5 cd / cp -ax /KNOPPIX/* /mnt/hda5
Änderungen #
Im neuen Knoppix-System muss noch eine /etc/fstab eingerichtet werden. Diese muss einen Eintrag für "/proc" und einen für "/" enthalten.
LILO einrichten #
Um lilo nachher auch aus dem Festplatten-Knoppix richtig aufrufen zu kï¿?nnen, modifiziert man am besten direkt die lilo.conf auf der Festplatte (statt /etc/lilo.conf in der Ramdisk).
Also mit Deinem Lieblingseditor die Datei /mnt/hda5/etc/lilo.conf entsprechend anpassen. Wenn Knoppix auf hda5 ist, ist keine ï¿?nderung nï¿?tig, ansonsten muss die Zeile root=/dev/hda5 verï¿?ndert werden. Eventuell vorhandene Windows-Partitionen etc. sind natürlich auch einzutragen.
Das Knoppix-Image muss "read-write" gemountet werden. Dies ist ebenfalls noch zu ï¿?ndern.
Ziemlich am Ende der Datei muss noch im Block unter image=/vmlinuz.old das "#" vor "optional" entfernt werden (Keine Ahnung, warum das da steht).
Jetzt sollten noch die Lieblings-Bootoptionen eingetragen werden. Ein Blick in die Datei syslinux.cfg auf der Bootdiskette hilft da vielleicht.
Lilo starten #
Wer will, kann die Datei /mnt/hda5/boot/boot.0300 lï¿?schen. Dann wird der bisherige Bootblock als Backup in diese kopiert.
Lilo wird dann folgendermassen gestartet:
lilo -v -r /mnt/hda5
Jetzt die CD aus dem Laufwerk und neu gebootet. Ab sofort ist der Rechner unabhï¿?ngig von der CD!
noch zu lï¿?sende Probleme #
Es gibt einige Verwirrung, wenn die Root-Partition read-only gemountet wird, die Hardwareerkennung aber Ihre Ergebnisse natürlich in /etc schreiben will. Entweder ï¿?ndert man die Tatsache, daï¿? die Partition read-only ist, dauerhaft (wie oben angegeben), oder man arbeitet mit einer Bootdisk (oder einer Bootpartition).
Die erste Lï¿?sung ist sicherlich besser für Anwender, die ein mï¿?glichst normales Linuxsystem benutzten wollen, die zweite besser für Entwickler, die das Knoppix-Image nur kontrolliert ï¿?ndern wollen.