Windows-Partition verkleinern #
Bevor man Linux auf einem Rechner installieren kann, ist es zuerstmal nötig, auf der Festplatte hierfür Platz zu schaffen. Die beste Lösung ist natürlich, die Platte komplett neu für Linux zu partitionieren. Trotzdem gibt es einige unverbesserliche, die wirklich meinen, ihr bisher vorhandenes Windows-System noch benötigen zu müssen. Da die Windows-Partition meistens aber die ganze Platte ausfüllt, muss erstmal Platz geschaffen werden. Das geht mit dem FIPS-Programm, das hier beschrieben wird.
Eine andere Lösung ist das Linux-Programm parted. Es ist wesentlich leistungsfähiger und mächtiger, dafür aber vielleicht auch für Anfänger zu unübersichtlich. Wer also etwas Linux-Erfahrung hat und mit seinen Partitionen jonglieren möchte, wie ein Artist mit brennenden Motorsägen, sollte es sich anschauen. (Debian-Pakete parted und parted-doc).
Weise Worte #
FIPS verändert die grundlegende Partitionstabelle der Festplatte. Wenn hier irgendwas schiefgeht, sind alle Daten der Platte weg! Also sollte man auf jeden Fall vorher ein Backup der wichtigen Daten machen. (Obwohl: Welche wichtigen Daten können schon auf einem Windows-System sein...?!?)
Erstellen der FIPS-Diskette #
Fips bekommt man unter http://www.igd.fhg.de/~aschaefe/fips/ . Dort sollte man sich erstmal das aktuelle Paket (z.B. fips20.zip) besorgen. Jetzt wird eine leere Diskette zur Hand genommen und unter Windows mit dem Befehl format a: /s formatiert und bootfähig gemacht. Danach wird das fips-Paket ausgepackt. Der Inhalt des Archives wird komplett auf die Diskette gepackt. (Das ist zwar viel mehr als nötig, aber was solls...) . Fertig!
Vorarbeiten unter Windows #
Jetzt muss die Festplatte möglichst kleingemacht und aufgeräumt werden. Dazu sieht man erstmal alle Dateien durch, ob da nicht was ist, was man immer schon mal löschen wollte. Dazu ist jetzt der richtige Zeitpunkt. Danach sollte der Papierkorb geleert werden. Danach geht man über den Arbeitsplatz auf das Laufwerk, mit der rechten Maustaste auf "Eigenschaften" und dort dann auf "Laufwerk aufräumen". Dort kann man alle Kästchen anklicken und "OK" klicken. Als nächstes versuchen wir, den virtuellen Speicher abzuschalten. Das geht über Start/Einstellungen/Systemsteuerung, Symbol "System", Registerkarte "Leistungsmerkmale", Button "Virtueller Arbeitsspeicher", dann "benutzerdefinierte Einstellungen" und "deaktivieren". Wie bei Windows immer üblich muss jetzt erstmal neu gebootet werden.
Sollte das Abschalten des virtuellen Speichers Probleme bereiten, so kann man das auch weglassen. Dann sollte man aber eventuell nach der Optimierung des Laufwerks neu booten und nochmals optimieren, da die Windows-Auslagerungsdatei, die durch den virtuellen Speicher angelegt wird, die Festplattenaufteilung durcheinanderbringen kann.
Jetzt ist übrigens der ideale Zeitpunkt für ein Backup gekommen. Da FIPS direkt in die Partitionstabelle der Festplatte eingreift, ist bei Fehlern der gesamte Inhalt der Festplatte nicht mehr zu lesen. Ich habe Euch gewarnt!
Dann geht man über den Arbeitsplatz, rechte Maustaste auf das Laufwerk und "Eigenschaften" wieder in die Laufwerksübersicht. Auf der Registerkarte "Extras" wählt man nun "jetzt optimieren" und danach "jetzt prüfen". Beide Programme laufen eine ganze Zeit. Jetzt ist es Zeit, Kaffee zu holen.
Danach Windows herunterfahren...
Partition verkleinern #
... und mit der erstellten Bootdiskette wieder starten. Wenn das DOS-Prompt erscheint, den Befehl fips eingeben und <Enter> drücken. Danach folgt man den Angaben am Bildschirm. Man hat die Möglichkeit, eine Kopie seiner Bootsektoren auf die Diskette zu schreiben. Dies sollte man sicherheitshalber tun. Danach kann man mit Curser rechts und links den freien Platz zwischen der alten und der neu zu erstellenden Partition verteilen. Ein Windows 95 kann schon in 500MB passen, 1GB sollte vollkommen ausreichend sein. Wer weitere Programme installieren möchte, kann hierfür später ggf. eine zweite Win-Partition einrichten oder auch die Win-Partition natürlich auch etwas größer machen. (Aber wer braucht schon Windows-Programme?!?).
Windows checken #
Jetzt sollte erstmal scandisk gestartet werden. Das kann im DOS-Modus geschehen oder wie oben beschrieben in Windows (Laufwerk prüfen). Danach sollte man den vietuellen Speicher wieder einschalten. Fertig!
neu Partitionieren #
Nun bootet man Linux (z.B. von einer Installations-CD) und kann mit dem dort enthaltenen Partitionierungstool (z.B. cfdisk) die neu entstandene Partition verändern. Am besten löscht man diese erstmal, um dann Linux-typisch mehrere Partitionen einzurichten.
Für Anfänger empfiehlt sich, eine Swap-Partition (Faustregel: doppelte Größe des Hauptspeichers) anzulegen und den Rest der Platte als eine Linux-Partition zu benutzen. ein normales Linux-System benötigt je nach Distribution und Paketauswahl zwischen 0,5 und 3GB, wobei nach oben natürlich die Grenze offen ist. Noch ein Anfänger-Tip: Falls man nach der Linux-Installation sein Windows vermisst, sollte man sich mal mit dem Linux-Bootloader "lilo" beschäftigen.