OSGI ist ein Komponentenmodell in Java sowie eine dazugehörige Plattform-Definition.
Der bekannteste Vertreter einer OSGI-Applikation ist Eclipse. Dessen Plug-In System basiert komplett auf OSGI. Außerdem ist die Weiterentwicklung des OSGI-Standards auch in Richtung Desktop-Applikationen wesentlich von Eclipse und dem dort entwickelten Framework Equinox beeinflusst worden. Equinox stellt daher für normale Applikationen sowas wie die Standard-Implementierung von OSGI dar (zumindest bezieht sich sehr viel Dokumentation hierauf).
In einem laufenden OSGI-Framework können abgeschlossene Module - sogenannte OSGI-Bundles - jederzeit geladen und wieder entfernt werden. Jedes Bundle definiert dabei eigene Abhängigkeiten von anderen Bundles sowie eigene Schnittstellen, durch die es mit anderen Bundles kommunizieren kann. Dabei sorgt das Framework dafür, das einzelne Bundles auch wirklich nur die definierten Bundles und APIs zu sehen bekommen. So ist eine klare Trennung verschiedener Komponenten und eine klare Schnittstelle sichergestellt.
Dokumentation zu OSGI #
Leider ist es gar nicht so einfach, vernünftige Dokumentation zum Thema zu finden. Deshalb hier eine Liste von Artikeln, die mir weitergeholfen haben:
- grundlegender Artikel, was OSGI überhaupt ist
- Artikel zu ersten Schritten mit Eclipse, Equinox und OSGI:
- Artikel über Extension Points
- IBM-Artikel über die OSGI Console
- eigene Kommandos in die OSGI Console einbinden - enthält auch interessante Einblicke, wie der Autor in der Fülle der Eclipse-Bundles den richtigen Service findet.
- Ein Artikel über das classloading beleuchtet die wichtigste Grundlage, auf der die Trennung von Modulen basiert: Die eigenen ClassLoader des OSGI Frameworks.
- Equinox Dokumentation
- Forumseintrag über Starten des Frameworks und einzelner Bundles aus Java-Code heraus
Tips und Tricks #
fehlende Console beim Start #
Die Erste-Schritte-Anleitungen, die ich ausprobiert habe, ergaben wilde Fehlermeldungen anstatt dem Start der OSGI Console:
!MESSAGE Could not find bundle: org.eclipse.equinox.console ...
Dann habe ich nach einigem suchen hier gelesen, das die OSGI-Console neuerdings(?) nicht mehr im Bundle org.osgi.framework inegriert ist, sondern das man noch einige andere Bundles hinzufügen muss. Hierzu nimmt man entweder die vier dort genannten:
org.apache.felix.gogo.command org.apache.felix.gogo.runtime org.apache.felix.gogo.shell org.eclipse.equinox.console
Oder nur die letzten beiden und lässt dann mittels des "Add Required Bundles"-Button die Abhängigkeiten suchen. Beide Methoden ergeben eine leicht unterschiedliche Bundle-Zusamenstellung, funktionieren aber (was auch immer das bedeuten soll).
starten der Console auf einem Port #
Wenn man die Eclipse-Plattform startet, gibt es ein command line argument "-console 1234" mit dem man dafür sorgt, das die OSGI-Console auf einem TCP-Port geöffnet wird. Man kann dann mit "telnet localhost 1234" von außen auf seine laufende Applikation zugreifen. Das funktioniert übrigens nicht nur mit Eclipse, sondern z.B. auch mit Talend Open Studio.