Netzwerk-Verkabelung #
Wenn man mehr als einen Rechner hat, kommt schnell der Moment, wo man diese vernetzen will. Hier gibt es folgende Möglichkeiten:BNC-Verkabelung #
Es handelt sich um Koax-Kabel, die auf runde Stecker an der Netzwerkkarte gesteckt werden. Die Karten können immer 10 MBit/Sek. übertragen. Es ist zu beachten, daß die Kabel nicht direkt angeschlossen werden, sondern immer mit T-Stücken. An beiden Enden des Kabels muss dann ein Terminator hängen. Das Kabel kann insgesamt ziemlich (?) lang werden.Nachteile #
- Falls irgendwo eine Verbindung innerhalb des Kabels oder ein Terminator abgetrennt wird, liegt das ganze Netz flach.
- Nur 10 MBit/Sek. möglich. Das ist zwar nicht schlecht, aber auch nicht gerade zukunftssicher.
- Wenn man einen Rechner nachträglich einhängen will, muss man dazu die Verbindung lösen, um ein neues Segment einzufügen. Dabei wird das ganze Netz lahmgelegt.
Vorteile #
- Gerade für Kleinstnetze (z.B. 3-4 Rechner zu Hause) spart man sich einen HUB.
- Je nach Standort der Rechner kann es günstig sein, die Rechner alle an ein langes Kabel hängen zu können.
Twisted-Pair-Verkabelung #
TP-Kabel haben am Ende einen Stecker, der gleich aussieht (und übrigens ist) wie ein ISDN-Stecker, etwas größer als ein amerikanischer Telefonstecker. Ein TP-Netz ist immer ein Stern. In der Mitte des Netzes ist ein HUB (oder für hohe Anforderungen ein Switch). Dieser HUB ist sozusagen der "Verteiler" im Netz. Von diesem HUB geht ein extra TP-Kabel zu jedem einzelnen Rechner. HUBs können auch hintereinandergeschaltet (kaskadiert) werden. Es gibt alte, sog. CAT-3 (Kategorie 3)-Kabel. Diese sind bis 10 MBit zugelassen. Normalerweise verlegt man nur noch CAT-5-Kabel fuer 100 MBit.Fast alle 100MBit-Komponenten (Netzwerkkarte/HUB/Switch) sind als 10/100 ausgelegt. D.h. wenn irgendwo im Netz eine "alte" 10er Karte ist, arbeiten alle Komponenten automatisch mit 10MBit. So kann man ein altes 10er Netz dadurch, daß man nur noch 10/100er Komponenten kauft, "schleichend" ohne grosse Mehrkosten aufrüsten. Irgendwann ist dann mal der letzte alte Rechner aussortiert, dann springt das Netz von selbst auf 100MBit. Der gleichzeitige Betrieb von 100er-Karten mit 100 und 10er-Karten mit 10MBit ist nur mit einem (teureren) Switch möglich.
Falls man wirklich nur zwei Rechner vernetzen will, kann man dies ohne HUB mit einem sog. Cross-Kabel tun (Hierbei sind gewisse Adern vertauscht).
Nachteile #
- Je nach Standorten der Rechner kann es lästig sein, für jeden Rechner ein eigenes Kabel zum zentralen HUB zu legen. Ggf. kann das mit mehreren HUBs ausgeglichen werden.
Vorteile #
- Wenn man Gebäude verkabelt, kann man die Kabel sowohl für Computer als auch für Telefon benutzen (sog. struktierierte Verkabelung).
- Wenn man einen Rechner nachträglich ins Netz hängen will, steckt man ihn einfach ein und fertig.
- 10er und 100er Komponenten sind mischbar. Aufrüstung auf 100 MBit ist so "schleichend" möglich.
Gemischte Netze #
Mischen von BNC- und TP-Verkabelung ist grundsätzlich nicht möglich. Die einzige Chance ist ein sog. mixed HUB, der neben den TP-Ports auch noch einen BNC-Anschluß hat. Wer sowas braucht: schnell kaufen, ich glaube, die sterben bald aus. Außerdem sind diese HUBs logischerweise immer nur 10MBit-HUBs.Mischen von 10 und 100 MBit-TP-Netzen ist nur möglich, wenn man einen Switch hat, der das sauber macht. Mit einem (billigeren) HUB ist das nicht möglich. Meistens arbeiten alle Komponenten dann aufgrund Ihres "autosense" mit 10MBit.
Natürlich gibt es immer die Möglichkeit, verschiedene Netze durch einen Router zu kombinieren. Das heisst, man hat einen Rechner, der mehrere verschiedene Netzwerkkarten hat und beauftragt das Betriebssystem dann, diese Netze zu verbinden. Linux bietet sich hier an.
Twisted-Pair-Kabel selbstgemacht #
Da TP-Kabel ziemlich teuer sind und meistens auch nicht genau die Länge haben, die man braucht bzw. die richtig guten Anwendungen quer durchs Haus laufen und jede Menge Meter verschlingen, sind vorkonfektionierte Kabel meist recht teuer.Was brauche ich? #
- CAT-5-Kabel (DM ?/Meter)
- TP-Stecker für beide Enden (DM ?/Stück)
- Crimp-Zange, um die Stecker festzudrücken (nein, ohne geht's wirklich nicht...) (DM ?)
Alle diese Dinge sind übrigens über ThomasBayen, der einen guten Draht zu einem Elektrogroßhandel hat, ungefähr für die angegebenen Preise (Stand Juni 2001) zu bekommen. Müsste aber im guten Elektronikversand auch ähnlich zu bekommen sein.
Steckerbelegung #
Bei der Belegung des Steckers gibt es verschiedene Standards. Ich mache es immer so wie unten angegeben. Wichtig ist, daß die Belegung auf beiden Seiten gleich ist und vor allem, daß bestimmte Pins (z.B. 1 und 2) miteinander verdrillt sind. Die Verdrillung darf übrigens offiziell nicht mehr als zwei Zentimeter aufgedröselt werden, da sich sonst die Dämpfungseigenschaften des Kabels zu sehr ändern.Meist werden mit den Steckern kleine Plastik-"Kämme" mitgeliefert. Dann sortiert man die Kabel zuerstmal in den Kamm. Danach schneidet man die Kabel nochmal vorne gerade ab. Dann ab in den Stecker, prüfen, ob die Kabel auch alle bis vorne durchgeschoben sind und dann die Zange bedient. Fertig!
(Dieses hübsche Bild ist von http://www.kabelfaq.de) _____ |1 8| 1 (weiss-orange) | | 2 (orange) | ___ | 3 (weiss-grün) ||___|| 6 (grün) ----- | RJ-45| -----' Stecker (Feder unten) 1 Weiss/Orange 2 Orange 3 Weiss/Grün 4 Blau 5 Weiss/Blau 6 Grün 7 Weiss/Braun 8 Braun
Steckerbelegung Cross-Kabel #
_____ |1 8| 1 ---- 3 (weiss-orange) | | 2 ---- 6 (orange) | ___ | 3 ---- 1 (weiss-grün) ||___|| 6 ---- 2 (grün) ----- | RJ-45| ----- Stecker (Feder unten) Für 100BaseT4 zusätzlich: 4 ---- 4 (blau) 5 ---- 5 (weiss-blau) 7 ---- 7 (weiss-braun) 8 ---- 8 (braun)
Links #
- http://www.kabelfaq.de
- http://www.ertyu.org/~steven_nikkel/ethernetcables.html
- - Gute Grafik für die Belegung von Crossoverkabeln