= FreeDOS =

Homepage: http://www.freedos.org

Dies ist eine komplett freie Alternative zu MS-DOS, die ähnlich dem
Linux-Kernel von einem enthusiastischen Team unter der GPL
geschrieben wurde. ''Wie man sich für so ein Projekt enthusiastisch
engagieren kann, ist mir zwar ein Rätsel, trotzdem danke ich den
Jungs...! ;-)''

= Installation unter Linux und DosEmu =

  aptitude install dosemu 

Das Paket '''dosemu-freedos''' wird automatisch mitinstalliert.

Eigentlich ist hier jetzt nicht mehr so viel zu sagen. '''dosemu'''
starten und los geht's. Die Problemchen komen dann ggf. mit der
konkreten Applikation, die wir starten wollen. Wer hiermit
experimentiert, kann seine Erfahrungen gerne hier im Wiki
verewigen...

Auf meinem Laptop lief das leider so nicht, sondern stürzte mit
einer Fehlermeldung ab. MS-DOS 7.1 hingegen lief problemlos. Ich
habe das Problem jedoch bisher nicht näher verfolgt.

= Zugriff auf Novell-Server =

Natürlich wusste ich vor zehn Jahren mal, wie so ein DOS-System mit
Novell-Anbindung booten sollte. Wer das heute (wie ich ) nicht mehr
weiss, findet unter
http://medien.bildung.hessen.de/support/techhilf/clients/clients/#novell
eine hübsche deutsche Doku zum Thema.

== Informationen und Downloads ==

Grundsätzlich geht es darum, zu verstehen, wie so ein Zugriff zum
Novell-Netz unter DOS überhaupt funktioniert bzw. welche
Informationen, die man sich herbeigoogelt aus welchem Jahrzehnt
sind und deswegen vielleicht zusammenpassen könnten und dann darum,
noch Stellen im Internet zu finden, wo man die benötigten uralten
Tools findet. Dazu laufen einige Programme nicht unter DosEmu oder
unter FreeDos, was auch noch herausgefunden sein will. Um das im
Zweifelsfall in zehn Jahren, wenn ich mich das nächste Mal damit
beschäftige, wieder hinzukriegen, erkläre ich dieses für
Normalmenschen an sich recht uninteressante Thema hier etwas
genauer.

Wie im
[http://fd-doc.sourceforge.net/wiki/index.php?n=FdDocEn.DOSNetworking
DOS Networking Howto] erklärt, gibt es verschiedene Standards, nach
denen DOS-Netzwerktreiber entwickelt wurden. Eines davon sind
''packetdriver'' und eines ''odi-driver''. Nun funktioniert die
Netzwerkanbindung im DosEmu so, das nicht die Hardware einer Karte
emuliert wird, sondern es wird ein packetdriver eingerichtet, wenn
man '''$_pktdriver = (on)''' in der ''dosemu.conf'' einstellt.
Super!

Wie gehts weiter? Eine wichtige Quelle der Erkenntnis ist die Datei
''/usr/share/doc/dosemu/NOVELL-HOWTO.txt''. Die sollte man als
nächstes zu Rate ziehen. Leider besteht der ganze Novell-Kram
nämlich auf einem ODI-Treiber. Nun gibt es Leute, die dafür einen
"Konverter" geschrieben haben, also einen ODI-Treiber, der intern
dann auf den Packetdriver zugreift. Hier gibt es '''pdether''', das
man sich im Internet besorgen muss (dessen Dokumentation ist auch
hilfreich!). Alternativ geht aber wohl auch '''pdipx''' oder
'''ipxpd''', die direkt eine IPX-Schicht zur Verfügung stellen.
Diese Programme muss man sich im Internet zusammensuchen bzw
-googlen. Ich bin auf diesen Seiten fündig geworden:
*
http://www.bookcase.com/library/software/msdos.network.driver.html
* http://193.125.152.107/pub/msdos/tcpip/novell/

Als nächstes benötigt man ein paar Programme, die Novell unter dem
Namen "Novell Client for DOS" zusammenfasst. Diesen kann man
scheinbar [http://www.novell.com/coolsolutions/tools/13555.html
hier] herunterladen. Allerdings benötigt man noch ein altes PAket,
das das Programm NETX.EXE enthält, das gibt es z.B.
[http://bbs.actapricot.org/files/area37/ hier] unter den Namen
'''net33x.exe''' bzw. '''netx.exe'''.

Nun muss man zuerst '''lsl''', dann '''pdether''', dann
'''ipxodi''' starten. Evtl. kann man mit o.g. pdipx uoder ipxpd die
letzten beiden Schichten zusammenfassen. Dann hat man das
grundlegende IPX-Protokoll installiert. Alle diese Module wie auch
die weiteren werden übrigens in einer einzigen Datei ''NET.CFG''
konfiguriert. Nun braucht man noch eine letzte Schicht für die
eigentlichen Netzwerkdienste, die sogenannte ''Netware Shell''.

Um das alles zu verstehen eine kurze Historie: Ursprünglich
arbeiteten die DOS-Clients hier mit einem Programm namens
'''NETX.EXE''' (später auch als "monolithic shell" bezeichnet). Es
griff wohl auf einen IPX-Treiber zu, der IPX.COM hiess und (IMHO)
für jede Netzwerkkarte mitgeliefert wurde. Dieses wurde dann
irgendwann von einem neuen (so weit ich das sehe modulareren)
Ansatz namens '''VLM.EXE''' abgelöst. Dieses griff auf eine
IPX-Schicht namens '''IPXODI.EXE''' zu, die jedoch die gleiche
Schnittstelle wie '''IPX.COM''' bietet, also theoretisch
austauschbar ist. Dies wurde dann von '''NLM''' abgelöst und die
moderneren Sachen (also ab der Einführung von Windows)
funktionieren natürlich sowieso ganz anders. Also: Den ''Novell
Client 32'', den man bei Novell bekommt, wenn man dort sucht, kann
man gar nicht benutzen, weil sich das Archiv ohne Windows nicht
einmal entpackt. Auf obiger Seite bei Novell bekommt man aber noch
den DOS-Client mit VLM. Dieser läuft allerdings unter DosEmu und
FreeDos nicht. Also muss man sich ein NETX.EXE besorgen, was nicht
ganz trivial ist, weil Novell das gar nicht mehr kennen will.
Dieses kann man mit dem ''lsl'' und ''ipxodi'' von dem DOS-Client
kombinieren und wer bis hierhin alles verstanden hat, ist dann auch
schon bald fertig... :-)

Mit dieser Methode konnte ich (per NETX.EXE) auf meinen
Novell-Fileserver zugreifen!

=== Problem mit BTrieveDatenbank ===

Eine Applikation, die auch das SPX-Protokoll benutzt (mein altes
Problem mit der BTrieveDatenbank), läuft allerdings nicht. Leider
musste ich hierzu MS-DOS nehmen, bzw. das Skelett einer (legal in
meinem Besitz befindlichen) Win98se-Startdiskette (MS-DOS 7.10,
aber ältere ab 3.3 sollten AFAIK auch gehen). Hierzu habe ich statt
der Kombination '''LSL & PDETHER & IPXODI''' auf Anregung
des NOVELL-HOWTOs in den Dosemu-Docs einen Treiber namens
'''PDIPX.COM''' gefunden, der direkt aus dem vorhandenen Packet
Driver eine IPX-Schnittstelle macht. Wenn ich darauf '''NETX.COM'''
aufsetze, funktioniert bei mir alles. -- ThomasBayen

[{Tag Windows}]