Seit März 2017 besitze ich (ThomasBayen) ein [Acer Switch Alpha 12 2in1|https://www.acer.com/ac/de/DE/content/series/switchalpha12]. Bei diesem Gerät handelt es sich um ein 12 Zoll Notebook, bei dem die Tastatur nur durch einen Magnetverschluss gehalten wird, wodurch man es ruck-zuck zu einem Tablet machen kann. Es hat 4GB RAM und eine 256GB SSD-Festplatte. Aufgrund einer Flüssigkeitskühlung kommt es ohne Lüfter aus, ist also völlig geräuschlos.

Die Installation von Linux bietet hier einige Abenteuer, weswegen ich die kritischen Stellen hier festhalten möchte.

== BIOS und Installationsmedium ==

Als Installationmedium dient ein USB-Stick. Es gibt zwar auch einen Slot für die SD-Karte, aber
hiervon kann man aus dem BIOS nicht booten. Beim Start des Geräts kommt man per F2 in die BIOS-Eintellungen. Dort kann man dann auch freigeben, das man per F12 in ein Bootmenü kommt.

Außerdem habe ich auf Empfehlung einiger Artikel im Internet das booten auf Legacy gestellt. Ich kann nicht sagen, ob das wichtig war und was ohne das passiert wäre.

Sowohl der SD-Slot also auch das WLAN waren während einer einfachen Installation nicht zugänglich. Die SD-Karte tauchte dann bei der Live-CD doch auf einmal auf und lief dann problemlos. WLAN ist wohl ein Thema. Ich habe die Installation mit einem Ethernet-Adapter am USB-C-Port gemacht.

Auf den Stick habe ich eine Debian Live CD als ISO-Image kopiert (mit "cc debian-image.iso /dev/sdc"). Von diesem aus habe ich dann ein Backup der Festplatte gemacht und sodann den Installer aufgerufen.


== Basisinstallation ==

Beim ersten booten ist mir aufgefallen, das das Windows-System nicht im Bootmenü auftaucht. Hmmm...

Zuerst habe ich die Paketquellen auf stretch (das ist zur Zeit testing) gestellt und ein upgrade gemacht.

== SD-Karte ==

Der SD-Slot ist erst mal gar nicht auffindbar gewesen. Man kann also im BIOS nicht davon booten und während der Installation mit den üblichen kleinen Installationsmedien (z.B. Debian netboot) war die Karte nicht ansprechbar. Nach der INstallation eines aktuellen Debian stretch Systems lief dann allerdings alles. Es scheint da irgendein KErnelmodul nötig zu sein, das ich hier jetzt nicht genau identifiziert habe.

== WLAN ==

Laut https://bugs.launchpad.net/ubuntu/+source/linux-firmware/+bug/1520343 gibt es ein Problem mit der Karte, das inzwischen behoben ist, weswegen ich erst mal alles geupdated habe. Das war der eigentliche Grund, warum ich auf Debian testing (inklusive non-free) gewechselt habe. Hierdurch hatte ich einen Kernel 4.9 installiert. Außerdem habe ich noch das Paket '''firmware-atheros''' installiert. Damit lief das WLAN dann erst mal.

== Touchpad ==

Vor der echten INstallation (in der Live-CD) zickte das Touchpad ordentlich herum. Die rechte Maustaste ging gar nicht und an scrollen etc. war nicht zu denken. "Na wunderbar", habe ich da erst mal gedacht... Ich habe dann eine XFCE-Oberfläche mit Debian stretch installiert und dann in den Einstellungen das Touchpad wunderbar konfigurieren können (und müssen, weil die Standardeinstellung meiner Meinung nach nichts taugt). Sollte etwa der Zeitpunkt im Lebenszyklus von Debian Linux erreicht sein, das man sich um Touchpads keine Gedanken mehr machen muss? Wow!

== Touchscreen ==

Der Touchscreen funktioniert nach der INstallation auch erst mal von selber. Sehr schön. Firefox hat Probleme und markiert Text, anstatt zu Scrollen. Chromium funktioniert jedoch hervorragend. Sogar Multitouch-Gesten zum Vergrößern und Verkleinern funktionieren. Alles in allem bedient sich Chromium wie auf einem Android-Gerät sehr flüssig und angenehm.

Ich habe es bisher nicht hinbekommen, die rechte Maustaste per Touch zu emulieren. Hier habe ich dazu einen Hinweis gefunden, der aber leider nicht direkt funktionierte: http://askubuntu.com/questions/346210/how-to-emulate-a-right-mouse-button-click-on-touchscreen . Ich bleibe also dran.


== Virtuelle Tastatur ==

Erst habe ich '''florence''' installiert. Das ging gar nicht, weil das Programm die Fenstergröße nicht richtig behalten kann und vor allem dauernd Metatasten einrasten, die ich nie bestellt habe. Nach einer halben Stunde Frust bin ich dann zu '''onboard''' gewechselt. Das sieht etwas weniger Hip aus, funktioniert aber gut. Soviel ich weiss, wird das auch von Ubuntu benutzt.

Damit das alles zusammenspielt, sollte man in den Einstellungen der Desktop-Oberfläche die Accessibility einschalten. Bei mir geht es noch nicht perfekt so, das die Tastatur von alleine aufgeht, wenn ich in ein Eingabefeld klicke, aber vielleicht kommt das noch. Im Moment habe ich ein Icon unten rechts auf meinem Bildschirm, mit dem ich die Tastatur jederzeit schnell ein- und ausschalten kann. Das geht ganz gut.

Schön wäre, wenn die Tastatur durchsichtig wäre. Trotz entsprechender Einstellungen geht das aber nicht so richtig. Ich vermute mal, das sie mit XFCE nicht so gut zusammenspielt. Schade. Vielleicht schaue ich mir das später noch mal intensiver an.

== Sleepmode ==

Der Sleepmode (auch so ein Krisengebiet der letzten Jahre mit jedem Linux-Laptop) scheint direkt zu funktionieren. Boah! Im übrigen scheint die Akkulaufzeit des Geräts recht ordentlich zu sein. Ich hatte ehrlich gesagt nur mit guten zwei Stunden gerechnet, weil nach meiner Erfahrung Linux nicht so gut darin ist, Strom zu sparen. Die Laufzeit erscheint mir aber höher, wobei die Angaben über die Restlaufzeit und Prozente der Anzeige wohl nicht so viel taugen... Ich werde nach einiger Zeit mal schreiben, wie lange es im praktischen Betrieb durchhält.


== Auflösung einstellen ==

Ich habe in den Einstellungen unter Erscheinungsbild/Schriften einen DPI-Wert von 192 (das doppelte des normalen) eingetragen und damit alle Schriften im System in der Größe verdoppelt.

Außerdem habe ich gelesen, das man mit xdpyinfo und xrandr den DPI-Wert des X-Servers einstellen können soll. Das habe ich bisher noch nicht gemacht und kann noch keine Erfahrung angeben. Tatsache ist aber, das z.B. Scrollbalken extrem schmal sind, so das hier also noch Verbesserungsbedarf besteht.

Die Höhe der Toolbar am oberen Rand kann man in deren Einstellungen vergrößern.

Am lästigsten war mir als nächstes, das man Scrollbars so gut wie nicht benutzen kann. Deshalb habe ich da noch mal recherchiert und folgende Lösung gefunden:

In der Datei /usr/share/themes/Xfce/gtk-2.0/gtkrc sucht man den Eintrag für GtkRange::slider_width und verändert ihn. Ich habe dabei den Wert von 15 auf 30 gestellt, um die Scrollbars in allen Programmen breiter zu machen. Das funktioniert für alle Xfce-Programme, Java-Programme und Thunderbird. Es scheint also allgemeingültig zu sein.

Dabei ist zu beachten, das man in Einstellungen/Erscheinungsbild ein Theme auswählen kann. In obigem Fall ist es das Xfce-Theme, das ich verändert habe. Wer ein anderes Theme benutzt, kann also den Pfad entsprechend anpassen. (Kommentare, wie das mit anderen Desktop-Umgebungen funktioniert, werden gerne entgegengenommen.)


== Tablet drehen ==

Die gute Nachricht ist, das man das Gerät als Tablet problemlos drehen kann. Die schlechte ist, das dann nichts passiert. :-( Einen Drehsensor konnte ich nicht im Log erkennen, der benötigt wohl einen besonderen Treiber.

Dann habe ich versucht, das Display per Einstellung für die Anzeige zu drehen. Das funktioniert im Prinzip wunderbar, allerdings funktioniert dann das Touchpad nicht mehr. Es sieht aus, als ob die Koordinaten vertauscht sind. Das Touchpad funktioniert im Prinzip, wie es sollte aber da es ja dann quer am Gerät angebracht ist, ist das eben nicht so, wie man das fühlt, das das gehen sollte. Im übrigen wird man in der Drehung wohl kaum die Tastatur an der Seite des Gerätes angeklickt lassen wollen.

Hier muss man also mal abwarten, was sich noch so entwickelt. Für mich sieht das Problem mit dem Touchscreen-Treiber aus, als müsste ich da mal auf größere Updates warten.

== Dual Boot ==

Eigentlich hatte ich, nachdem das hübsche Ding ausgepackt war, direkt einen Stick reingesteckt und Linux installiert. Als ich damit fertig war, hat es mich dann aber doch interessiert, ob das Windows noch da ist. Sah nämlich nicht so aus. Hehe...

Vorsichtshalber (und weil das irgendwo stand) hatte ich vor meinen Linux-Experimenten das Booten im BIOS von UEFI auf Legacy gestellt.

Bei der Installation von Linux hatte ich eine sehr grosse EFI-Partition gefunden. Diese habe ich auf 50GB verkleinert, was ja wohl für das Windows 10-System, das da vermutlich drauf war, immer noch genug sein sollte.

Nach dem Installationvorgang und der folgenden Installation eines MBR und von Grub dachte ich, das jetzt alles gut wäre. War es aber nicht, weil kein Windows im Bootmenü auftaucht.

Jetzt habe ich folgenden Zustand: Stelle ich im BIOS das Booten auf UEFI, so bootet Windows, stelle ich es auf Legacy, bootet Linux. Perfekt ist das nicht, aber für meine Zwecke reicht es erst mal aus.


== Probleme und Aufgaben ==

Folgende Themen würde ich in den nächsten Tagen und Wochen gerne angehen:

* Maus per Bluetooth anschliessen
* schnelles Einloggen ohne Tastatur und mit ordentlicher Zeichengröße
* Akkuoptimierung

Folgende Themen habe ich angeschnitten, aber noch nicht gelöst:

* Touchscreen rechte Taste
* Auflösung einstellen (Größe von Icons ist extrem klein)
* Drehung des Tablet

== Kommentare und Links ==

* http://www.wetab-community.com/index.php?/topic/18077-touchscreen-des-wetab-drehen/ schau da mal rein bzw. 
etwas derart
rechts-dehen:
{{{
xinput set-prop 9 --type=float "Coordinate Transformation Matrix" 0 -1 1 1 0 0 0 0 1 && 
xrandr -o left
}}}
{{{
xinput set-prop 9 --type=float "Coordinate Transformation Matrix" 1 0 0 0 1 0 0 0 1 &&
xrandr -o normal 
}}}

* https://wiki.ubuntuusers.de/Touchscreen/ - Kalibrieren des Touchscreen (insbesondere beim Wechsel der Auflösung benötigt)

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